Leopold Hirsch I. lebte in Wankheim, einem Dorf in der Nähe von Tübingen. Seit 1477 war es Juden verboten, in Tübingen zu wohnen. 1850 war er der erste Jude in Tübingen, der das Bürgerrecht erkämpfte und damit das Recht erlangte, nach Tübingen zu ziehen. Er eröffnete in der Kronenstraße 6 ein Textilgeschäft.
Dort lebte Leopold Hirsch I. mit seiner Familie. 1875 übernahm sein Sohn Gustav Hirsch das Geschäft, das ab 1910 von dessen Sohn Leopold Hirsch II. geführt wurde. Während der NS-Zeit musste Leopold Hirsch II. das Geschäft aufgeben und nach Südafrika fliehen. Fritz Bauer, ein Enkel von Gustav und Emma Hirsch, war ein bedeutender Jurist. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er sich für die Humanisierung der Rechtssprechung und die demokratische Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland ein.
Im Mai 2024 wurde die Stele zur Familie Hirsch und zu Fritz Bauer in der Kronenstraße als Teil des Geschichtspfades Tübingen eingeweiht.