Prof. Dr. Karen Glinert Carlson zum zweiten Mal zu Gast in Tübingen

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Prof. Dr. Karen Glinert Carlson zum zweiten Mal zu Gast in Tübingen
Prof. Dr. Karen Glinert Carlson zum zweiten Mal zu Gast in Tübingen

Am 4. September 2024 empfing die Geschichtswerkstatt Tübingen e. V. Prof. Dr. Karen Glinert Carlson. Sie ist eine Nachfahrin von Moritz Hirsch, einem der Söhne von Leopold Hirsch I. Bereits 2022 war Prof. Dr. Glinert Carlson in Tübingen, um die Geschichte ihrer Vorfahren zu erforschen.

Prof. Dr. Karen Glinert Carlson liest an der neuen Stele über Fritz Bauer.
Foto: Jessica Reichert

Die Familie Hirsch und Fritz Bauer, Stele Kronenstraße 6

Leopold Hirsch I. lebte in Wankheim, einem Dorf in der Nähe von Tübingen. Seit 1477 war es Juden verboten, in Tübingen zu wohnen. 1850 war er der erste Jude in Tübingen, der das Bürgerrecht erkämpfte und damit das Recht erlangte, nach Tübingen zu ziehen. Er eröffnete in der Kronenstraße 6 ein Textilgeschäft.

Dort lebte Leopold Hirsch I. mit seiner Familie. 1875 übernahm sein Sohn Gustav Hirsch das Geschäft, das ab 1910 von dessen Sohn Leopold Hirsch II. geführt wurde. Während der NS-Zeit musste Leopold Hirsch II. das Geschäft aufgeben und nach Südafrika fliehen. Fritz Bauer, ein Enkel von Gustav und Emma Hirsch, war ein bedeutender Jurist. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er sich für die Humanisierung der Rechtssprechung und die demokratische Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland ein.

Im Mai 2024 wurde die Stele zur Familie Hirsch und zu Fritz Bauer in der Kronenstraße als Teil des Geschichtspfades Tübingen eingeweiht.

Besuch der Stele v. l. n. r.: Jessica Reichert, Don Carslon, Prof. Dr. Karen Glinert Carlson, Dr. Martin Ulmer.
Foto: Ulrike Baumgärtner

Unser Treffen mit Prof. Dr. Karen Glinert Carlson und Don Carlson

Nach einem gemeinsamen Mittagessen besuchten Martin Ulmer, Ulrike Baumgärtner und Jessica Reichert gemeinsam mit Karen Glinert Carlson und ihrem Ehemann Don Carlson die neue Stele. Im Anschluss führte der Weg nach Wankheim, wo es zum ehemaligen Haus von Leopold Hirsch I. ging. Die letzte Station des Besuchs war der neu umgestaltete Platz, auf dem früher die Wankheimer Synagoge stand.