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Führungen der Jungen Geschichtswerktatt

Unsere Stadtrundgänge haben wir selbst erarbeitet und in verschiedenen Kontexten durchgeführt - Ract!festival, Tübinger Menschenrechtswoche, als öffentliches Angebot und vor allem für Schulklassen. Wenn es uns möglich ist, konzipieren wir auch Führungen zu gewünschten Themen. Wir sind sehr um Wissenschaftlichkeit bemüht, allerdings arbeiten wir ehrenamtlich und sind keine Historiker:innen. Demokratie- und Menschenrechtsbildung ist, neben der Erinnerung selbst, unser übergeordnetes Ziel.

Jüdisches Leben in Tübingen

Bei diesem Stadtrundgang befassen wir uns mit dem jüdischen Leben in Tübingen seit dem 19. Jahrhundert. Es geht um den Kampf um das Bürger:innenrecht, die Frage der Assimilation und entstehendes und lebendiges Gemeindeleben, aber auch um Flucht und Vernichtung von jüdischem Leben von Einzelnen und Familien, gerade auch als einem Teil der Stadtgesellschaft. Außerdem wird die Erinnerung hieran thematisiert und diskutiert.

Sinti und Roma sind die am stärksten von Ablehnung bis Hass betroffene Minderheit Deutschlands und Europas. Diese Haltung ist historisch gewachsen und gipfelte in der NS-Zeit im Genozid an über einer halben Million Sinti und Roma. Tübinger "Rassekundler:innen" haben wesentlich zur theoretischen wie praktischen Grundlage dieses Verbrechens beigetragen. Im Stadtrundgang befassen wir uns nicht nur mit Tübinger Akteur:innen des Verbrechens und den Geschädigten, sondern auch mit der Kontinuität der Verfolgung und dem Kampf um Anerkennung als Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns

Führung zu marginalisierten Opfern auf dem Tübinger Holzmarkt vor den Gedenktafeln an die ermordeten Sinti und Roma, Mai 2018.

Universität im Nationalsozialismus

Mit Blick auf Schloss Hohentübingen: Führung zur Rolle der Universität Tübingen im Nationalsozialismus, April 2019.

Wie durchdrang die Ideologie die Wissenschaft? Und wann stützte die Wissenschaft die Ideologie? Wer konnte unterm Hakenkreuz studieren und lehren? Wie neutral kann und muss "die Uni" sein? Beispiele zutiefst menschenverachtender Forschung und Lehre lassen sich in der Geschichte der Uni Tübingen finden. Während der Führung stellen wir - überblicksartig und anhand ausgewählter Beispiele - ideologische und personelle Verstrickungen dar, deren Kontinuität teilweise auch nach 1945 aufzeigbar ist.

NS-Zwangsarbeit in Tübingen

Kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs verschleppten die Nationalsozialisten tausende Kriegsgefangene und Zivilist:innen ins Reich, Millionen folgten bis 1945. Auch in Tübingen wurden Zwangsarbeiter:innen aus den verschiedensten Ländern, die meisten aus Polen und der Sowjetunion, unter vielmals menschenunwürdigen Bedingungen für die Kriegswirtschaft ausgenutzt - auf Bauernhöfen, in der Bäckerei, beim Tiefbauamt, der Reichsbahn oder der Uniklinik. Bei dem Rundgang beleuchten wir ihren Kampf ums Überleben, den gemeinsamen Kriegsalltag mit den Tübinger:innen und die Erinnerung an sie nach 1945.

Führung des LDNS e.V. zu Zwangsarbeit in Tübingen, Juli 2021.

NS-Erinnerungskultur in Tübingen

Führung an der Stele des Tübinger Geschichtspfads zum Nationalsozialismus vor Schloss Hohentübingen, Juni 2019.

Welchen Opfern des Nationalsozialismus wurde und wird in Tübingen erinnert? Seit wann? Und warum nicht (genug)? Indem wir die Orte besuchen und ihre Anlässe kennenlernen, erinnern wir des Schrecklichen, das möglich wurde. Gleichzeitig sollen verschiedene Erinnerungsorte - neben dem Synagogenplatz bspw. auch die Jakob-van-Hoddis-Staffel - auch in ihrer Entstehung betrachtet werden und dadurch die Erinnerungskultur selbst beleuchten, die viel über die Gesellschaft, die sie vertritt oder auch ablehnt, aussagt.

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