2014 veröffentlichten Benigna Schönhagen und Wilfried Setzler die Lebenserinnerungen von Hanna Bernheim (11. September 1895 – 4. Februar 1990). Sie lebte mit ihrem Mann Adolf Bernheim (11. Juli 1880 – 19. März 1966), der in Bronnweiler bei Reutlingen eine Textilfabrik betrieb, und den beiden Kindern Doris und Hans zunächst in Bronnweiler. Dann zogen sie nach Tübingen und wohnten von 1930 bis 1938 auf dem Österberg. Die Kinder besuchten das heutige Kepler- und das Wildermuth-Gymnasium. 1939 floh die Familie aus Deutschland in die USA. Dort schrieb Hanna Bernheim ihre Lebenserinnerungen bis 1939 auf. 2014 erschien das zweisprachige Buch Hanna Bernheim (1895-1990): „History of my life“. Der Rückblick einer deutschen Jüdin auf ihr Leben vor der Emigration 1939 als Band 14 in den Beiträgen zur Tübinger Geschichte.
Zur Buchvorstellung lud die Universitätsstadt Tübingen die Nachkommen von Hanna Bernheim ein. Es kamen die Tochter Doris Doctor (1923 – 2021), deren Töchter Linda (aus den USA) und Ruth mit zwei ihrer vier Kinder, Tom und Oz (aus Israel). Die öffentliche Buchpräsentation fand im Stadtmuseum Tübingen statt.
Doris Doctor wünschte sich außer dem Besuch auf dem Wankheimer Friedhof noch einen Ausflug nach Bronnweiler, wo sie ihre frühe Kindheit verbracht hatte. Spontan klingelte sie an ihrem früheren Wohnhaus und die heutigen Besitzer öffneten und luden alle, nachdem sie erfahren hatten, wer vor der Tür stand, zu Kaffee und Hausbesichtigung ein.
Ein Spaziergang führte auf einen nahe gelegenen Hügel, auf dem Adolf Bernheim eine Linde gepflanzt hatte, die heute noch steht.
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