Teste dein Wissen: Tübingen im Nationalsozialismus - So haben die Festivalbesucher*innen beim Quiz abgeschnitten

Teste dein Wissen: Tübingen im Nationalsozialismus - So haben die Festivalbesucher*innen beim Quiz abgeschnitten
Beim diesjährigen RACT-Festival war die Junge Geschichtswerkstatt Tübingen mit einem Infostand vertreten. Ein Highlight stellte das Quiz „Teste dein Wissen: Tübingen im Nationalsozialismus“ dar. Über einen QR-Code konnten die Besucher*innen direkt mitmachen und ihr Wissen über die lokale Geschichte im Nationalsozialismus auf die Probe stellen.
Wer hat mitgemacht?
Insgesamt nahmen 18 Personen am Quiz teil – entweder direkt vor Ort über den QR-Code am Stand oder später von zu Hause aus. Das Quiz wurde mit Interesse, aber auch mit Respekt gegenüber möglichem Nichtwissen angenommen. Unter den Teilnehmenden waren nicht nur Tübinger*innen, sondern auch Menschen aus der Region, von denen viele überrascht oder sogar schockiert waren über die Tatsache, dass Tübingen eine regionale Hochburg des Nationalsozialismus war.
Wie schnitten die Teilnehmer*innen ab?
Die maximale Punktzahl im Quiz betrug 15. Die Auswertung zeigt ein positives Bild: Viele Teilnehmer*innen konnten einen Großteil der Fragen korrekt beantworten.
- Durchschnittliche Punktzahl: 10,6 von 15
- Häufig erreichte Punktzahl: 11 von 15 Punkten
- Die Fragen mit den meisten Fehlern betrafen u. a.:
→ das genaue Datum des Boykotts jüdischer Geschäfte (1. April 1933),
→ die Zahl der von Theodor Dannecker deportierten Jüdinnen und Juden.
Die Antworten zeigten: Auch wenn viele bereits gut informiert waren, konnten durch das Quiz zahlreiche neue Aspekte der Tübinger NS-Geschichte vermittelt werden.
Was konnten die Teilnehmer*innen lernen?
Jede Quizfrage war am Ende mit einer kurzen Erklärung versehen. So konnte man unabhängig vom Ergebnis mehr über die historischen Hintergründe erfahren – etwa über:
- das Schicksal der Tübinger Jüdinnen und Juden,
- den in Tübingen geborenen NS-Akteur Theodor Dannecker,
- oder die Geschichte der Tübinger Synagoge während der Pogromnacht 1938.
Vertiefung: Drei ausgewählte Fragen im Fokus
Einige Quizfragen haben besonders interessante Ergebnisse geliefert. Hier eine genauere Analyse von drei Fragen:
Nur 4 von 18 Teilnehmenden (22,2 %) wussten, dass rund 80 Personen fliehen konnten. Die Mehrheit schätzte die Zahl deutlich niedriger – viele gingen von nur 23 oder sogar nur 2 Personen aus. Dies zeigt, dass viele Teilnehmer*innen das Ausmaß der Fluchtbewegung aus Tübingen höher einschätzten.
83,3 % der Teilnehmenden beantworteten diese Frage richtig: Die Universität war führend in der Verbreitung rassistischer Theorien. Nur wenige glaubten fälschlich, die Uni sei geschlossen worden. Es wird ersichtlich, dass die Teilnehmer*innen sich zunehmend über die Rolle der Universität im Nationalsozialismus bewusst sind.
Auch hier lagen 15 von 18 (83,3 %) richtig mit der Antwort: Gleichgültigkeit oder Zustimmung. Drei Personen entschieden sich für die Annahme versteckter Hilfe. Ein Ergebnis, das die verbreitete Neigung zeigt, die Vergangenheit milder darzustellen als sie war.
Fazit
Das Quiz bot einen Einstieg in ein schwieriges Thema. Somit konnten wir nicht nur auf unsere Arbeit als Junge Geschichtswerkstatt aufmerksam machen, sondern direkt Wissen über die Stadt Tübingen im Nationalsozialismus vermitteln.
Hier geht’s direkt zum Quiz: Teste dein Wissen: Tübingen im Nationalsozialismus
(Hinweis: Der Link öffnet ein Google Forms Quiz)